Post by L***@gmx.dePost by Fabian FörsterPost by L***@gmx.deHuch!? Jemand hat den Artikel in Wikipedia geändert,
die Sachen über die wir hier gerade reden sind futsch!
O_o
Da hatte wohl jemand ein Einsehen ... ;o)
Ja, genau. Derjenige hat seinen Irrtum bemerkt und
die Sachen wieder reingestellt... :-)
Alles wieder beim Alten.
Beratungsresistent... :P
Post by L***@gmx.de<snip>
Post by Fabian FörsterPost by L***@gmx.deAuch im WT gibt es übrigens kurvige Bewegungen, aber auch die
werden eben so ausgeführt, daß die eigene Deckung erhalten bleibt
und die Wirkung trotzdem optimal ist.
Das versuchen doch aber (in ihrem Rahmen) eigentlich fast alle KKs,
oder? (Karate und TKD mal ausgenommen).
Wo bleibt beim hohen Rundtritt zum Kopf (wohlmöglich noch aus
der Drehung) die Deckung? Diesen Tritt gibt es in sehr vielen
Kampfsportarten, nicht nur im Karate und TKD.
Ich habe schon Videos von Box- und MMA-Kämpfen gesehen, wo
sich gut trainierte Kämpfer soweit in den Schlag reinlegen, daß sie
vorwärts stolpern und straucheln, wenn sie danebenhauen.
Ein solcher Schlag kümmert sich nullkomanix um die eigene
Deckung. Hier geht es um die größtmögliche Kraft, die in den
Schlag investiert wird. Ein Gegentreffer wird einfach in Kauf
genommen, da diese Leute meist sehr gute Nehmerqualitäten haben
und gefährliche Ziele nicht angegriffen werden. Man kann sich den
Gegentreffer also leisten.
Ok, da hast du aber auch das böseste Beispiel rausgesucht. Da sind wir
nicht weit auseinander, auch wenn ich viele Leute kenne, die auch dabei
ihre Deckung behalten. Natürlich ist das Standbein wie bei allen hohen
Tritten exponiert. Bei der voll durchgezimmerten Variante kann man
natürlich nicht von erhaltener Deckung reden. Was ich vielmehr meinte
sind Dinge wie Lowkicks, Schwinger, Hooks und ihre verwandten.
Post by L***@gmx.deIn der SV muß ich davon ausgehen, daß ich kleiner und schwächer
bin und der Gegner hinhaut, wo er will (ohne Regeln eben).
Ein einziger Treffer kann den Kampf beenden und Gesundheit
und Leben gefährden. Also muß das Ziel sein, 100%ig gedeckt zu
sein - vor, während und nach dem Schlag. Reinlehnen in den Schlag
oder Rücken zukehren (für Drehtechniken) entfallen also in 99%
der Fälle. Wenn eine (Abwehr oder Ausweich-) Reaktion auf eine
WT-Technik erfolgt, passe ich meine Technik sofort an, da ich nicht
durch Gewichtverlagerung o.ä. festgelegt bin. Eine Technik, die auf
eine Bewegungsrichtung festgelegt ist, kommt für WT nicht in Frage.
Einverstanden. Wobei auch und gerade in der SV auch und gerade wenn ich
kleiner bin die Devise gilt:
Wenn eine Lücke auftritt, kompromisslos (vollkraft) ausnutzen.
Ich bin einsneunzig und 110kg schwer und wenn ich voll durchziehe, hilft
bei einem kleineren (schwächeren) Gegner auch keine Deckung. Mehrfach
erprobt...
Da hilft eigentlich nur schneller sein und hart sein.
Post by L***@gmx.deDie wenigsten KK schränken ihr Repertoire entsprechend ein.
Dieses Prinzip der größtmöglichen Deckung und Nichtfestlegung
ist charakteristisch für WT insgesamt, auch wenn es in
anderen Stilen einzelne Techniken gibt, die einzelnen
WT-Techniken in der Ausführung ähneln.
Da stimme ich dir zu, das sich nicht voll der Bewegung übergeben und die
Art der Deckung ist ziemlich WT-charakteristisch.
Ob es einzigartig ist, vermag ich indes nicht zu sagen.
Charakteristika müssen ja auch nicht immer anders sein als alle anderen.
Post by L***@gmx.de<snip>
Post by Fabian FörsterKlar. Ein nur aus dem Arm ausgeführter Schlag ist wesentlich schneller,
aber deutlich wirkungsloser.
Der WT-Fauststoß wird allerdings nicht nur aus dem Arm
geschlagen. Ich habe im letzten Posting versucht, daß zu
erklären. Ich gebe zu, daß es schwieriger ist, mit einem
solchen WT-Fauststoß die Körpermasse hinter den Schlag
zu bekommen und somit maximale Kraft übertragen zu können.
Nichts anderes meine ich. glaub ich... ;-)
Post by L***@gmx.dePost by Fabian FörsterPost by L***@gmx.dePost by Fabian FörsterAngedeutet spiralförmig gibts wohl überall. Dass sich
da Detailunterschiede ausprägen, ist unbestritten. Das Konzept
allerdings ist wohl nicht WT-Spezifisch.
Naja, da der Mensch einen bestimmten Bewegungsumfang hat,
von Natur aus, gibt es viele Bewegungen vielerorts.
Eine bestimmte Drehung des Handgelenks beim Flamenco
ähnelt vielleicht dem Huen Sao des WT...
Trotzdem ist das eine WT-charakteristische Bewegung.
Da ich Huen Sao nicht kenne, kann ich das leider nicht richtig
kommentieren.
Die ganze erste Form ist "voll davon" - es ist eine Drehung der Hand
und des Handgelenks mit vielen lustigen Anwendungen.
Muss ich mir mal zeigen lassen.
Post by L***@gmx.dePost by Fabian FörsterCharakteristisch? ja. Einzigartig? Wohl nicht.
Einzigartig habe ich auch nie behauptet, oder?
Nö, du nicht. Aber es ist eine weit verbreitete Unart, aus der
Motivation der Abgrenzung (sonst könnte man ja nicht besser sein als
alle anderen) charakteristische Dinge als einzigartig auf der ganzen
weiten welt darzustellen. Das ist zur Abwechslung WT-typisch aber ganz
sicher nicht einzigartig :o)
Post by L***@gmx.deAuch der Artikel nennt einige Sachen charakteristisch oder
eine Besonderheit des WT, daraus schließe ich nicht auf
Einzigartigkeit. Eine Besonderheit der Ballsportart Tennis
ist der Schläger... :o)
Ich bin der Überzeugung, dass die ursprüngliche Version des Artikels
dahingehend Ansprüche geäussert hat. Die aktuelle Version ist wesentlich
besser. Aber vielleicht täusche ich mich auch.
Post by L***@gmx.de<snip>
Post by Fabian FörsterPost by L***@gmx.dePost by Fabian FörsterWas mich auch irritiert ist folgendes: im Vergleich zu manch anderer KK
scheint vom reinen Augenschein
im WT der Körpereinsatz der Schnelligkeit der Arme weitgehend geopfert
worden zu sein.
Die Arme sind schneller als der Körper. Der Körper und die
Schrittarbeit
folgen dem Schlag. Der Körper bleibt weitgehend aufrecht und gerade
zum Gegner, weil eine Gewichtsverlagerung oder Drehung zu gefährlich
ist. Ein WTler lehnt sich selten beim Schlagen nach vorne,
weil dies z.B. anfällig für Würfe macht. Die Drehung des Körpers
gibt
der Schlaghand zwar größere Reichweite, dafür ist der hintere Arm
dann aber 'zu kurz', um 100% zu schützen.
Gibts auch nicht nur im WT, oder ich verstehe dich nicht richtig.
Trotzdem ist ja die Konsequenz,
dass eben *weniger* Körpereinsatz erfolgt als in KKs, die viel aus der
Hüfte arbeiten.
Ja, wie gesagt, das ist am Anfang der Fall. Es wird aber von Beginn an
trainiert, das Schlagen mit korrekter Schritttechnik zu verbinden, um
den Körpereinsatz hinzubekommen. Das ist schwieriger als sich
'einfach' nach vorne zu lehnen oder den Körper zu drehen, aber auch
sicherer...
Das sehe ich anders. Die Schwierigkeit beim Hüfteinsatz ist es ja
gerade, selbigen kontrolliert einzusetzen und damit sicher auszuführen.
Ein nach vorne lehnen ist idR auch keine saubere Technik.
Genausowenig wie ein bloßes nachvornelatschen dem WT-Bewegungsprinzip
gerecht wird, oder?
Post by L***@gmx.dePost by Fabian FörsterPost by L***@gmx.dePost by Fabian FörsterPost by L***@gmx.de"... (Gleichzeitigkeit von Angriff und Abwehr), d.h. während ein
Schlag
abgewehrt wird, erfolgt ein Angriff zur selben Zeit.
Es gilt: Der Angriff ist die Verteidigung. Ein Schlag des Gegners wird
so
z.B. durch einen konternden Gegenschlag abgewehrt."
Ansätze dazu gibt es auch im Ju Jutsu, als ich Ju Jutsu lernte war
sehr oft die Reihenfolge Abwehr, Atemi, Wurf oder Hebel einzuhalten.
Sonst war es keine 'saubere' Kombination. Das mag sich inzwischen
geändert haben. Von der Abwehr eines Schlages oder Trittes mit
einem abwehrenden Schlag oder Tritt habe ich in anderen Stilen
nichts gesehen.
Dochdoch. Auch hier mag die *Ausführung* im WT einzigartig sein. Den
Ansatz gibts allerdings (mindestens) auch im JJ,
Hast Du ein Link mit Bildern dieser Technik(en)?
Würde mich interessieren, daß mal anzugucken.
Oder beschreibe doch mal ein Beispiel...
Stoppfußstoß, Atemi gegen die angreifende Extremität, Störtechnik aus
der Deckung,
gleichzeitige Ausführung von Block/Fegen/ausweichen mit Kontertechnik,
um nur ein Beispiel zu nennen. Mag auch eine neuere Entwicklung sein,
ich habe vor der JJ2000 "Reform" noch kein JJ betrieben.
Da war ich schon laaange beim WT. :-)
Ich denke, wir sind auch deutlich unterschiedlichen Jahrgangs...
Post by L***@gmx.dePost by Fabian FörsterPost by L***@gmx.dePost by Fabian Förster(nach dem Abwehrschlag sollte allerdings noch was folgen, das ist
richtig). Im JKD gibts das Konzept auch, oder?
Ja, da Bruce Lee sehr viel aus dem WT in sein JKD
übernommen hat. Chi Sao übrigens auch. Ich sehe beides
trotzdem als Besonderheit des WT an.
Und WT übernimmt en masse Techniken aus anderen Systemen.
Wenn sie gut sind und gemäß der WT Prinzipien angewendet
werden können, kann das doch nichts Schlechtes sein.
Ich weiß nicht welche Du speziell meinst, aber viele Techniken
werden eben nicht übernommen, sondern in das Training integriert,
um sich dagegen wehren zu können. Es wird im Wikipedia-Artikel
auch gesondert erwähnt, daß WT ein offenes System ist, daß nicht
nur die Abwehr von Angriffen des eigenes Systems beinhaltet.
Daher müssen wir alle möglichen Techniken anderer Stile
kennen/können.
Das ist auch nichst schlechtes, sondern etwas, das ich explizit für gut
befinde.
Stand aber ursprünglich so nicht drin. Jedes System, das SV als
schwerpunkt hat, sollte anderen Stilen offen gegenüber sein. Aus
besagtem Grund. Ich wollte nur darauf abzielen, dass auch WT nicht aus
dem heiteren Himmel gefallen ist und das Patent auf alle Techniken
innehat, die WT-ler so verwenden.
Ein großes Problem vieler offener Stile ist es, dass zwar der Versuch
geschieht, alle möglichen Techniken anderer Stile zu kennen/können, die
Schüler das aber meist nicht hinkriegen und die Abwehr dann natürlich
flutscht. Kommt der Angriff dann aber von jemandem, der weiss, wies geht
weil der das seit Jahren konzentriert trainiert, ists nese. Ich erinnere
mich da an ein anti-grappling video was ziemlich viele Lachtränen
produzierte.
Ein anderes Bespiel ist die "klassische" JJ- Waffenabwehr *grusel*.
Einer meiner spanischen Freunde wollte mal bei einem freundschaftlichen
Sparring einen Lowkick aufnehmend (mit dem Unterschenkel) abwehren.
Dem habe ich glatt beide Beine unterm A*** weggezogen. Und das bei
halber Kraft. Zusätzlich bin ich überhaupt kein Lowkick-spezialist. Nur
ist der gute anderthalb Köpfe kleiner und ein paar gewichtsklassen
leichter. Das WT hats aber nciht ausgeglichen. Womit ich nur sagen will,
dass auch WT kein Zaubermittel ist und keineswegs immer funktioniert.
Post by L***@gmx.dePost by Fabian FörsterAbgesehen davon,
dass es ja auch (wahrscheinlich) nicht aus dem Luftleeren Raum vom
Himmel gefallen ist. Mich stört auch eher, dass die Formulierung eine
Abgrenzung von quasi allen anderen KKs impliziert.
Abgrenzung an sich ist doch legitim. Wenn man sagen würde, WT ist
eine Kampfkunst wie viele andere auch, wo gehauen und getreten,
geworfen und gehebelt wird...wo wäre der Informationsgehalt?
Wenn die Unterschiede nunmal subtiler sind, finde ich es respektlos,
anderes zu behaupten.
Man kann ja auch darauf eingehen, worin die Unterschiede in den
einzelnen Bereichen, der Methodik, der Taktik und so weiter bestehen.
Das zieht dann vielleicht nicht mehr so gut bei Leuten, die noch keine
Ahnung von KK haben, informativer wärs z.B. für Leute wie mcih allemal.
Und es würde dem "Rattenfänger"-Stigma des WT entgegenwirken.
Post by L***@gmx.deDie erwähnten Sachen sind jede einzeln charakteristisch für
WT und es gibt keinen Stil, der in Allem genau gleich ist,
denn dann wäre er auch WT... :o)
Ich glaube eher, dass die Gesamtheit aller Einzelteile und ihre
Komposition für WT charakteristisch und einzigartig sind.
Post by L***@gmx.deEinzelne Charakteristika des WT finden sich in ähnlicher Form
natürlich in anderen Stilen.
Eben. Und das spricht ja auch für WT. Wenn es ehrlich genug ist, Aspekte
von anderen zu übernehmen, wenn sie besser sind und natürlich auch,
wenn Aspekte des WT so gut sind, dass sie von anderen übernommen werden.
Post by L***@gmx.de<snip>
Post by Fabian FörsterPost by L***@gmx.deWenn ich optimal auf die SV vorbereitet sein will, muß ich die
entsprechenden Reaktionen reflexhaft einüben. Ein Tritt zum
Genitalbereich erfolgt also automatisch, wenn der Gegner sein
Bein hebt. Oh, halt, Bremse rein, Wettkampf! Also: Körper
abdrehen, Tritt mit der Deckung abwehren.
Für den Wettkampf muß ich Reaktionen einschleifen, die
für die SV nicht optimal sind. Wozu sollte ich das tun?
Wenn du das im Sparring machen kannst, dann doch theoretisch auch im
Wettkampf, oder?
Nicht, dass ich ein übermäßiger Freund von WK-Training bin.
Sparring macht man i.d.R. miteinander, mit dem Ziel sich und den
Partner besser zu machen. Es ist eine völlig andere Situation
als ein Wettkampf.
Stimmt.
Post by L***@gmx.deWettkampf bedeutet per Definition, daß der Sieg das Ziel ist
(Dabeisein ist alles? Ha Ha...) und nicht die Verbesserung der Technik.
Auch richtig.
Post by L***@gmx.deGesetzt den Fall, beispielsweise ein Tritt zum Knie des Standbeins
wäre im Wettkampf erlaubt, aber nur mit leichtem Kontakt,
um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Außerdem ist der
hohe Rundtritt natürlich erlaubt.
Mein Gegner tritt hoch und ich touchiere sein Knie, während
sein hoher Tritt irgendwo auf Höhe meiner Hüfte angerauscht kommt.
Sein Knie wäre im Ernstfall vielleicht gebrochen, sein Stand
wenigstens gefährdet, falls er nicht direkt umfällt und sein Tritt
würde vielleicht gar nicht treffen.
Im Wettkampf ist ihm mein Knietritt wurscht, er zieht durch und
trifft evtl. meinen Kopf mit dem erlaubten vollen Kontakt.
Die Jury bzw. der Schiri wartet bis ich wieder aufgewacht bin
und erklärt mich zum Sieger...
Das Publikum tobt, alle sind begeistert!?
Ich glaube, daß die Zuschauer (und mein Gegner) diese Entscheidung
anzweifeln würden.
Und Wettkämpfe haben noch ein weiteres Ziel, nämlich Geld zu
machen als Veranstalter und Spaß zu haben als Zuschauer.
Das ist eine deutlich überzeugendere Erklärung als "WT ist zu gefährlich".
Post by L***@gmx.dePost by Fabian FörsterPost by L***@gmx.deIch hoffe, daß waren keine Avci Wing Tsun Schulen (WTEO)...
Keine Ahnung. Da meine (schlechte) Erfahrung mit der Überheblichkeit
(ums mal beim Namen zu nennen) und Selbstverliebtheit von WT-lern
über Jahre hinweg ausnahmslos in diese Kategorie gefallen sind, habe ich
mir das nicht gemerkt. Weniger unangenehmen oder sympathischen
Zeitgenossen aus der Ecke habe ich erst in letzter Zeit begegnen dürfen.
Das freut mich.
LL
Jep. Und wenn ich mal alt bin und Schwierigkeiten mit der Bewegung habe,
fange ich auch mit WT an. Versprochen :)